Limmatufer: goldene Zeiten in Aussicht
Goldene Zeiten stehen dem Limmatufer bevor. Der Naturschutz soll massiv gefördert werden.
Bis anhin war die Verantwortung für das Limmatufer Sache des EWZ. Neu hat es nun diesen Auftrag an Grün Stadt Zürich delegiert. Bei einer Begehung hat Grün Stadt Zürich seinen Pflegeplan vorgestellt. Ganz klar steht darin die Förderung der Natur, der Biodiversität, mehr Blumen, usw im Vordergrund.
Im Pflegeplan sind verschiedene Zonen definiert wie Schilfgürtel (mit Rohrkolben), Baumabschnitte und Wiesen. Die Zonen werden unterschiedlich behandelt.
Der Schnitt der Wiesen wird neu in 3 Etappen erfolgen, dabei wird immer jeweils nur ein Drittel der Fläche geschnitten, alternierend (1. Drittel im Mai-Juni, 2.Drittel im Juni-Juli, 3.Drittel im September-Oktober). Dies soll ein konstantes Blütenangebot und die Möglichkeit für weitere, neue Blumen und Pflanzen schaffen – zur Förderung der Vielfalt .
Am Ufer selbst wird ein Streifen von 2 Meter Breite bei den Schnitten 1 und 2 bestehen bleiben, welcher erst mit dem letzten Schnitt Ende Oktober vollzogen wird.
Das Schilf muss auch zwischendurch geschnitten werden, damit es nicht verfilzt. Dazu wird pro Jahr jeweils pro Schilfgürtel ein Drittel alternierend geschnitten, so dass der geschnittene Teil erst nach 3 Jahren wieder behandelt wird – zur Auffrischung von Schilf und Rohrkolben . Genügend Nistmöglichkeiten und Verstecke für Vögel und Fische werden geschaffen.
Bei den Gehölzabschnitten sieht es im Moment ziemlich kahl aus, da die Brombeeren entfernt wurden. Dies musste geschehen, da es sich allesamt um die Armenische Brombeere handelt, welche als Neophyt und als invasiv eingestuft ist. In diesem Frühling sollen 200 neue Büsche am Limmatufer zwischen Wipkingerplatz und Europabrücke gepflanzt werden, um die Lücken zeitnah wieder zu schliessen. Zusätzlich sollen noch einzelne Bäume gepflanzt werden.
Auch ist geplant, sehr viele Weiden zu stecken. Weiden sind schnell wachsend und zählen zur Lieblingsnahrung der Biber. Dies fördert das Nahrungsangebot für die Biber als wichtiges Tier in diesem Raum. Zudem wird der Biber bei genügend Nahrung andere Baumarten eher in Ruhe lassen.. Es soll auch die eine oder andere Weide gross wachsen können und wird deshalb, falls nötig, mit einem Metallgitter geschützt werden.
Das ganze Projekt ist eine Herausforderung, da sind sich alle Experten einig. Wie sich die Wiesen entwickeln werden und die Biber sich verhalten, kann nicht vorhergesagt werden. Deshalb ist das Konzept nicht in Stein gemeisselt, sondern wird bei Bedarf angepasst, immer im Sinne des Naturschutzes.
Neu wurde das Leitbild Limmatraum erarbeitet und nun definitiv verabschiedet. Darin steht beim Limmatufer in unserem Bereich bei den Zielen «Erhalt und Aufwertung von ökologisch wertvollen Uferböschungen» (Seite 93).
Wir freuen uns sehr, dass das Limmatufer nun professionell betreut wird und der Naturschutz gefördert wird. Wir sind überzeugt, dass nun die richtigen Personen am Werk sind und freuen uns auf die goldene Zukunft des Limmatufers.
Fotos über die artenreiche Fauna und Flora gibt es bei https://www.natur-fotograf.ch/foto-alben/limmat